Nach dem frühen Tod von Sylla Sebaste, einer der großen Wein-Persönlichkeiten des Piemont, verließ Sohn Mauro das familieneigene Weingut im Streit. 1991 gründete er sein eigenes Weinhaus und fing wieder bei Null an. Zunächst pachtete er Rebflächen und investierte jede erwirtschaftete Lira in den Kauf von weiteren interessanten Rebflächen und nötiger Kellertechnik.
Das Weingut wuchs so auf heute 20 Hektar Rebflächen. Dazu zählen Parzellen in den besten Lagen der Langhe und des Roero: Alba, Barolo, La Morra, Verduno, Serralunga, Monforte und Vezza d’Alba. Das Weingut ist ein Familienbetrieb geblieben, in dem alle mit anpacken: Ehefrau Maria Teresa und die beiden Töchter Sylla und Angelica. Zusammen mit dem Agronom Domenico Franco bilden sie den Kern des Unternehmens.
Mauro Sebaste und seine Weine lernte ich 1994 bei seinem ersten Besuch der ProWein in Düsseldorf kennen. Sein Stil war schon damals erkennbar und liegt beim Barolo zwischen der traditionellen Art (tanninstark, hell in der Farbe, sehr langsam reifend) und einer modernen Stilistik. Sie bringt eher dunkelfarbige, fruchtbetont-schmelzige und von weichen Taninnen getragene Baroli hervor. Die Weine reifen traditionell im großen Eichenfass mit 1.600 Liter und im kleineren, 400 Liter fassenden Holz. Darüber hinaus sind sein Arneis, seine Barbera-Weine und seine Grappe eine Versuchung wert.